Sportpolitik in Friedrichshain-Kreuzberg
In der Sitzung am 09.04. standen u.a. Drucksachen zum Baerwaldbad auf der Tagesordnung sowie das weitere Procedere bezüglich des Sportentwicklungskonzepts.
Auch wurde über die Probleme der Aufstellung und konkreten Nutzbarkeit der Duschcontainer auf dem Platz Wrangelstraße des Vereins FSV Hansa 07 diskutiert.
Für den Antrag DS/1542/VI (B`90/Die Grünen) einen Nutzungsbeirat für die demokratische Entwicklung des Baerwaldbades zu implementieren, empfielt der Ausschuss mehrheitlich, dem federführenden Ausschuss StadtWohn den Antrag abzulehnen.
Für den Antrag DS/1552/VI (SPD) zur Temporären Zwischennutzung des Baerwaldbades stimmt der Ausschuss einstimmig dafür, dem federführenden Ausschuss PHIRW zu empfehlen, diesen anzunehmen.
Der BzStR Andy Hehmke berichtet über das weitere Prozedere Sportentwicklungskonzept. Zunächst muss das Konzept voraussichtlich bis zum Ende des Jahres finalisiert werden, dann durch das Bezirksamt beschlossen und anschließend an die BVV weitergeleitet werden. Im Rahmen dieses Ablaufs könnten dann auch die Vereine Einsicht bekommen. Allerdings ist das Konzept nicht als abschließende Planung zu verstehen, sondern vielmehr sollte es bestehende Potenziale aufzeigen.
Am 14.05. tagte der Sportausschuss beim SC Lurich 02 e. V. in der Köpenicker Straße. Der Verein hat ca 1500 Mitglieder aus unterschiedlichen Herkunftsländern und insofern hat sich auch ein mehrsprachiges Angebot durchgesetzt. Anfänglich lag der Schwerpunkt des Vereins im Angebot von Ringen, Gewichtheben und Boxen. Mittlerweile hat sich das Sportangebot auf den fitnessorientierten Kraftsport und (fast) alle Breiten- und Freizeitsportarten, aber auch auf das Rollerderby erweitert. Für das Sportangebot werden u.a. die Räumlichkeiten in der Köpenicker Straße (GSG Hof F) und in der Nürtingen GS genutzt. Aktuell hat der Verein das Problem, dass der laufende Mietvertrag in der Köpenicker Straße in 4 Jahren ausläuft. Aufgrund der Staffelmietvereinbarung für die nächsten Jahre eine finanzielle Herausforderung. Der neue gewählte Vorstand will zunächst alle Verträge einsehen, auf die GSG zugehen und erstmal auf notwendige Investitionen verzichten. Für die Beitragssätze gibt es ein abgestuftes Modell und für Mitglieder aus sozial schwachen Umfeld werden die Beiträge angepasst. Die Mitglieder sind mit einem Anteil von zwei Dritteln vorwiegend männlich, die Jugendlichen kommen vorwiegend aus dem Bezirk, die Erwachsenen aus dem gesamten Stadtgebiet. Der Verein kann auf zwei hauptamtliche Mitarbeiter*innen zurückgreifen.
In der Sitzung am 11.06. stellt sich die Initiative The space-SEZ vor und bittet um Unterstützung für den Erhalt des Gebäudes. Die Sanierung würde ca 100 Mio € kosten, für die Sanierung des Bades allerdings werden Kosten in Höhe von 70 Mio € benötigt. Als Betreiber könnte z. B. eine Genossenschaft gegründet werden, die niedrigschwellige Angebote für die unterschiedlichen Personengruppen sicherstellen könnte. In der anschließenden Diskussion wird von Ausschussmitgliedern u.a. auf die hohen Folgekosten für ein Schwimmbad hingewiesen und dass dies kaum ohne staatliche Zuschüsse von einem privaten Betreiber getragen werden kann.
Zur “DS/1050/VI Deutsch-Türkische-Europa-Kita im Campus erhalten und das Konzept entsprechend der Bedarfe ausbauen” führt BzStR Andy Hehmke aus, dass aufgrund der eingeschränkten Platzverfügung während der Bauzeit für die Schule, der Umbau bzw. die Sanierung des Sportplatzes (Günter König) erst zeitlich verzögert stattfinden kann.
In der letzten Sitzung vor der Sommerpause am 09.07. wurde noch für die DS/0880/VI Verwendung von elastischen Sportbodenbelägen bei der Sanierung und beim Neubau von Schulsporthallen einstimmig der BVV empfohlen, diese zur Kenntnis zu nehmen. Diese Bodenbeläge sind dann auch für Rollerderby geeignet.
Für die DS/1652/VI Sportliche Nutzung des SEZ-Gebäudes als Zwischennutzung empfahl der Ausschuss mehrheitlich der BVV, den Antrag in geänderter Fassung anzunehmen. Das Bezirksamt soll nun gebeten werden, sich bei den zuständigen Senatsstellen und insbesondere bei der WBM (Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH) dafür einzusetzen, dass das SEZ oder wenigstens Teile davon als Sportstätte zwischen genutzt und die dafür notwendigen Medien wieder angeschlossen werden.
Bezirksstadtrat Andy Hehmke berichtete noch darüber, dass für die Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen im Bezirk leider viele Stellen in den entsprechenden. Bereichen nicht besetzt sind. Dies könnte mit Hinblick auf die in Aussicht gestellten Bundesmittel aus dem Sondervermögen Infrastruktur eine Priorisierung nötig machen. Mit dem Verein SV Hansa 07 hat man sich für die Anlage in der Wrangelstraße darauf verständigt, dass 3 der 7 Container abgeholt werden. Zudem wird das Sportamt versuchen, noch vorhandene Gelder aus dem Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfond (SIWANA) in Rücksprache mit der BIM (Berliner Immobilienmanagement GmbH) für eine Platzsanierung zu verwenden.
(Autorin: Florence Schulz)